Der Berechnung des Geburtstermins auf der Spur: Methoden und Genauigkeit

Die Vorfreude auf die Ankunft eines neuen Familienmitglieds ist unermesslich, und die Bestimmung des Geburtstermins spielt eine wichtige Rolle in diesem aufregenden Prozess. Die moderne Medizin bietet verschiedene Methoden zur Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins, um werdenden Eltern eine Vorstellung darüber zu geben, wann sie ihr Baby in den Armen halten können. In diesem Artikel erfahrst du mehr über diese Methoden und wie sie angewendet werden.

Berechnung anhand des Menstruationszyklus: Ein Schätzgrundlage

Die Naegele-Regel, benannt nach dem Heidelberger Gynäkologen Franz Naegele (1778–1851), ist eine oft angewendet Methode zur Berechnung des wahrscheinlichsten Geburtstermins bei einer menschlichen Schwangerschaft. Diese Regel basiert auf dem Menstruationszyklus der Mutter, da die meisten Frauen das genaue Datum der Empfängnis nicht kennen. Ärzte verwenden diese Methode als Schätzgrundlage, indem sie 280 Tage, was etwa neun Monaten entspricht, ab dem ersten Tag der letzten Menstruation hinzuaddieren. Wenn das exakte Datum der Empfängnis bekannt ist, kann der Geburtstermin auch durch Hinzufügen von 266 Tagen ab diesem Datum berechnet werden. Die auf der Angabe der letzten Regel basierenden Geburtstermine treffen nur 30 % der Geburten zu, sind also recht unzuverlässig1.

Unterschied zwischen Gestationsalter und Embryonalalter:

Es gibt zwei gängige Methoden, um den Fortschritt einer Schwangerschaft zu bestimmen. Die erste Methode, das sogenannte Gestationsalter, basiert wie oben beschrieben auf dem ersten Tag der letzten Menstruation. 

Die zweite Methode, das Embryonalalter, geht von der tatsächlichen Empfängnis aus und wird vor allem in der Forschung und bei der künstlichen Befruchtung verwendet. Das Embryonalalter basiert auf dem Tag der Empfängnis, der in der Regel etwa 14 Tage kürzer ist als das Gestationsalter. Allerdings kann das Embryonalalter je nach individuellem Menstruationszyklus variieren und wird daher weniger häufig in der klinischen Praxis angewendet. Diese Methode erfordert eine genauere Kenntnis des Empfängniszeitpunkts und wird oft dann verwendet, wenn dieser bekannt ist, beispielsweise in Fällen von assistierter Reproduktion oder bei präzisen Empfängnisdaten.

Beide Methoden, das Gestationsalter und das Embryonalalter, dienen dazu, den Verlauf der Schwangerschaft zu verfolgen und den voraussichtlichen Geburtstermin zu schätzen. Je nach klinischem Kontext und den verfügbaren Informationen kann die eine oder andere Methode bevorzugt werden.

Ultraschalluntersuchungen für präzisere Ergebnisse

Ultraschalluntersuchungen sind eine äußerst wertvolle Methode, um den Geburtstermin während der Schwangerschaft genauer zu bestimmen. Diese nicht-invasive Technik ermöglicht es, den Fötus direkt zu visualisieren und verschiedene Aspekte seiner Entwicklung zu messen. Insbesondere in den ersten Wochen der Schwangerschaft erweisen sich Ultraschalluntersuchungen als äußerst präzise.

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Ultraschalluntersuchungen, die zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, die genauesten Ergebnisse liefern2. In dieser Phase ist der Fötus ausreichend entwickelt, um bestimmte Körperteile zu vermessen, was zu einer verlässlichen Bestimmung des Schwangerschaftsalters führt. Die Messung der Scheitel-Steiß-Länge, des Kopfumfangs und anderer Parameter ermöglicht es dem medizinischen Team, den Fortschritt der Schwangerschaft präzise zu verfolgen.

Darüber hinaus bieten Ultraschalluntersuchungen nicht nur präzise Daten zur Schwangerschaftswoche, sondern ermöglichen auch Einblicke in die Gesundheit des Fötus. Dies kann dazu beitragen, mögliche Probleme oder Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und die erforderliche medizinische Betreuung sicherzustellen. Ultraschalluntersuchungen sind somit nicht nur ein wertvolles Instrument zur Bestimmung des Geburtstermins, sondern dienen auch der umfassenden Gesundheitsüberwachung von Mutter und Kind während der Schwangerschaft.

Die Rolle der Gebärmutter-Messung

Die palpatorische Methode, bei der der Arzt oder die Hebamme die Größe und Lage der Gebärmutter durch Abtasten des Bauches der Mutter beurteilt, kann während der Schwangerschaftsuntersuchungen eingesetzt werden. Indem sie die Position und Größe der Gebärmutter im Vergleich zur erwarteten Schwangerschaftswoche beurteilen, können medizinische Fachkräfte eine grobe Schätzung des Gestationsalters vornehmen. Dies kann besonders in den frühen Stadien der Schwangerschaft hilfreich sein, wenn Ultraschalluntersuchungen möglicherweise noch nicht durchgeführt wurden.

Durch Daysy weiss ich, wann ich meinen Eisprung hatte. Wie kann ich jetzt meinen exakten Geburtstermin berechnen?

Wenn du bereits deinen Eisprung mithilfe eines Fruchtbarkeits-Trackers wie Daysy genau verfolgt hast und zusätzlich Informationen über die Länge deiner Menstruationszyklen besitzt, dann hast du einen wertvollen Ausgangspunkt, um deinen exakten Geburtstermin zu berechnen. In diesem Fall ist es wichtig, diese Informationen deinem Arzt mitzuteilen und auf deine letzte Monatsblutung nicht näher einzugehen. Dein Arzt kann dann auf Basis dieser Angaben eine präzisere Berechnung des Geburtstermins vornehmen und dir ein genaueres Datum mitteilen. Die Nutzung von Fruchtbarkeits-Trackern wie Daysy kann dir nicht nur dabei helfen, deinen Eisprung zu bestimmen, sondern auch dazu beitragen, ein genaueres Bild von deinem individuellen Menstruationszyklus zu erhalten. Indem du diese Informationen in die Berechnung einfließen lässt, kannst du die Genauigkeit bei der Bestimmung deines Geburtstermins erhöhen und eine bessere Vorstellung davon bekommen, in welcher Schwangerschaftswoche du dich wirklich befindest. Dies kann dir und deinem Arzt dabei helfen, die bestmögliche Betreuung während deiner Schwangerschaft sicherzustellen.

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Was sind die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft?

Die Basaltemperatur ist eine gute Möglichkeit, eine Schwangerschaft in einem sehr frühen Stadium zu beobachten. Wenn Dein Periode ausbleibt, Deine Basaltemperatur mehr als 18 Tage lang auf einem konstant hohen Niveau bleibt (ca. 37 C°) und keine Störungen durch Krankheit o.ä. vorliegen, kann es sich um eine frühe Schwangerschaft handeln (siehe Abbildung). Möglicherweise kannst Du sogar einen zweiten Anstieg der Basaltemperatur durch die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter beobachten. Die Einnistung der Eizelle erfolgt etwa 6 bis 12 Tage nach dem Eisprung.

Daysy zeigt eine mögliche Schwangerschaft an, wobei alle Lichter (Rot, Grün und Gelb) blinken. Daysy zeigt eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft an, wenn alle Lichter (Rot, Grün und Gelb) dauerhaft leuchten. In deiner Temperaturkurve der Daysy App wird eine mögliche Schwangerschaft blau angezeigt.

Empfindliche Brüste: Ein weit verbreitetes Anzeichen für eine Schwangerschaft sind vergrößerte und berührungsempfindliche Brüste. Nicht selten kann die Brust auch spannen oder sogar wehtun. Grund dafür ist die stärkere Durchblutung der Brust, weswegen die Brustwarzen bei manchen Frauen auch jetzt schon dunkler werden. Ähnliches kann übrigens auch für die Vulvalippen gelten. Diese Symptome finden sich bei 70 - 80% aller Schwangeren und können schon etwa eine Woche nach Ausbleiben der Menstruation auftreten.

Die Einnistungsblutung findet ca. 4-6 Tage nach der Befruchtung statt und kann eines der ersten Zeichen für eine Schwangerschaft sein. Wie der Name bereits vermuten lässt, geht die Blutung mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einher.

Übelkeit und Erbrechen: Das wohl bekannteste und häufigste frühe Anzeichen für eine Schwangerschaft ist die allseits bekannte Morgenübelkeit. Stehst du schon mit einem flauen Gefühl im Magen morgens auf, fragst du dich sicher nicht ganz ohne Grund: Bin ich schwanger? Auslöser der Übelkeit sind die Schwangerschaftshormone, die nun in hohen Mengen ausgeschüttet werden.

Fazit

Der errechnete Geburtstermin ist oft eine Schätzung und nicht immer präzise. Viele Schwangere bringen ihre Babys Wochen vor oder nach diesem Datum zur Welt. Dennoch ist der Geburtstermin wichtig für die Überwachung der Schwangerschaft und die Gesundheit von Mutter und Kind. Die Kombination verschiedener Methoden, wie die Berechnung anhand des Menstruationszyklus und Ultraschalluntersuchungen, ermöglicht eine genauere Datierung und eine bessere Vorbereitung auf die Geburt. 

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Autor: Dr Niels van de Roemer

Quellen:

1) Mahendru AA, Wilhelm-Benartzi CS, Wilkinson IB, McEniery CM, Johnson S, Lees C (2016) Gestational length assignment based on last menstrual period, first trimester crown-rump length, ovulation, and implantation timing. Arch Gynecol Obstet 294:867–876. https://doi.org/10.1007/s00404-016-4153-3

2) Kagan KO, Hoopmann M, Baker A, Huebner M, Abele H, Wright D (2012) Impact of bias in crown-rump length measurement at first-trimester screening for trisomy 21. Ultrasound Obstet Gynecol 40:135–139. https://doi.org/10.1002/uog.11095